Texture Matters: Das Optische und Haptische in den Medien

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Klemens Gruber, Univ.-Prof. Antonia Lant, Ph.D.
MitarbeiterInnen: Jana Herwig, M.A., Mag. Alexandra Seibel, M.A., Ph.D., MMag. Fabian Ziegler
Laufzeit: 01.05.2011–30.11.2015
Fördergeber: FWF / Translational-Research-Programm
Fördersumme: EUR 358.187,15

Das Forschungsprojekt „Texture Matters“ befragt das Verhältnis von optischer und haptischer Wahrnehmung in der Medienkultur des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Überlegung, dass beim Sehen das Auge bestimmte Funktionen eines Tastorgans übernimmt, untersuchen wir, wie sich diese Dynamik in bestimmten historischen Konstellationen, in der Theoriegeschichte sowie in einzelnen Kunstwerken artikuliert. Besondere Aufmerksamkeit liegt dabei auf den unterschiedlichen Konjunkturen der beiden Begriffe, wie sie in den Arbeiten von Alois Riegl, Walter Benjamin, Marshall McLuhan, dem Bauhaus-Vorkurs, Wladimir Tatlin und vielen anderen zur Disposition gestellt werden. Exemplarisch für diesen Zugang stehen Analysen spezifischer Materialen, wie Fell, Haut, Kunststoffe und anderer taktiler Oberflächen, an denen sich eine Transformation der Sinneswahrnehmung rekonstruieren lässt. Dies verweist auf eine Archäologie unserer gegenwärtigen Faszination für Tastsensationen, wie sie die Medien bereitstellen: Taktile Zuschauerräume, bewegte Texturen im Film und der Berührungsimperativ der aktuellen medialen Benutzeroberflächen sind zentrale Forschungsgegenstände in dieser Genealogie.
Das Projekt versucht nachzuzeichnen, wie die Begriffe des Haptischen und Optischen, die anfangs als isolierte Kategorien der visuellen Kultur gedacht wurden, durch die Experimente der historischen Avantgarde in Design, Architektur, Film und Malerei freigelegt wurden und heute, elementar verschränkt, integraler Teil der Medienproduktion sind.

Link: vimeo.com/16292363 
Projekthomepage: http://texturematters.univie.ac.at/home/